„Jason“, brüllte sie genervt, auf einer Parkbank sitzend, in ihr Handy „Ich warte Haltestelle“! Der Satz unterbrach meinen bis dahin entspannten Spaziergang durch den Düsseldorfer Rheinpark jäh. Ich war irritiert. Mein innerer Algorithmus prüfte meine bis dahin gesprochenen Sätze auf Inhalt, Länge und Plausibilität. Der Vorgang dauerte ein paar Sekunden. Bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Aber genug Zeit, um mir unliebsame Fragen zu stellen. Habe ich meine Mitmenschen mit zu viel Informationen überfordert? Wieviel wertvolle Lebenszeit haben unwichtige Füllwörter heimlich gefressen und was hätte ich mit ihr alles anfangen können. Ich fühlte mich fett lost.
Doch dann, wyld, dachte ich, voll krasser Mindfuck. Die Checkerbraut mit Blechpickel, Assi-Sticker und Emotuch war höchstens 15, max 16. Schon so krass produktiv. Minimale Wortwahl, maximale Aussage. Die Erzeugerfraktion hat alles korrekt gemacht. Jason war wohl das nichts checkende Hasenhirn, das am anderen Ende der 4G Verbindung Paras schob. Egal, ich machte meine Socken scharf, setzte meinen Spaziergang fort und murmelte „Ich geh Stadt“.