Wer halbwegs wach durch die Stadt spaziert wird sie früher hören, später sehen, aber auf jeden Fall entdecken. Insbesondere, wenn sie in großen Gruppen durch die Baumwipfel marodieren und Ihre halsbrecherischen Flugmanöver vollführen. Halsbandsittiche in Düsseldorf. Ihr markant gelbgrünes Gefieder, der knallrote und exotisch anmutende Schnabel sowie ihr extrovertiertes Auftreten sorgen schnell für Aufmerksamkeit. Vor 50 Jahren noch Exoten, haben sich die Kulturfolger schnell in den urbanen Lebensraum der Landeshauptstadt integriert und zu einer echten Attraktion entwickelt. Vor allem Stadt-Touristen verschlägt es schnell die Sprache wenn sie ihren ersten Düsseldorfer „Papagei“ zu Gesicht bekommen.

Der Halsbandsittich (Psittacula krameri), auch kleiner Alexandersittich genannt, ist alles andere als ein Leisetreter und gehört zu der am weitesten verbreiteten Papageienart. Die 40 cm großen und zirka 110 bis 140 Gramm schweren Flugboliden sind fester Bestandteil der Düsseldorfer Fauna. Nervig, schrill, laut, aber auch akrobatisch, schön, geschickt und schlau sind nur einige Adjektive, die man häufig in Verbindung mit dem Auftreten der Halsbandsittiche vom staunenden Publikum hört.

Population und Herkunft der Halsbandsittiche in Düsseldorf

Waren es vor 50 Jahren noch einige wenige, wird die heutige Population auf über 4.500 Halsbandsittiche in Nordrhein-Westfalen geschätzt. Davon sind zirka 3.500 Nichtbrüter und 500 Brutpaare. In Düsseldorf leben geschätzte 1.000 bis 1.800 Halsbandsittiche, je nach Jahr und Jahreszeit. Die Population blieb über die Jahre stabil und veränderte sich nur wenig. Die Herkunft der Halsbandsittiche ist lange geklärt. Der kleine Alexandersittich gilt als Käfigflüchtling unachtsamer Vogelhalter und stammt somit aus Gefangenschaftshaltung. Der Halsbandsittich wurde in den letzten Jahrzehnten in großer Anzahl nach Deutschland importiert. Der erste Brutnachweis eines Halsbandsittich Paares gelang bereits 1969 in Köln.

Halsbandsittiche und ihr Lebensraum

Der Halsbandsittich liebt weitläufige Parks, städtische Grünanlagen und Alleen mit altem Baumbestand. Auch Kleingartenanlagen sind nicht vor ihm sicher. Gebrütet und aufgezogen wird der Nachwuchs vor allem in Großhöhlen alter Platanen. Dort schlüpfen einmal im Jahr, nach 20 bis 22-tägiger Brutzeit, drei bis vier Jungvögel. Halsbandsittiche ernähren sich vorwiegend von Samen, Früchten, Blüten sowie Knospen von Platanen, Pappeln, Ahorn und Rosskastanien. Zu Ihren wenigen Feinden zählt vor allem der Wanderfalke, der gerne mal einen Halsbandsittich in der Luft erbeutet. Ansonsten fühlt sich der Halsbandsittich in der wintermilden Rheinschiene zwischen Bonn und Duisburg pudelwohl.

Aussehen und Erkennungsmerkmale der Halsbandsittiche

Amsel, Drossel, Fink und Star lassen sich relativ einfach, auch von Nicht-Ornithologen, von unseren Exoten unterscheiden. Die männlichen Halsbandsittiche sind auf der Oberseite ihres Körpers überwiegend grün, auf der Unterseite heller und eher leicht gelblich. Das gilt auch für die Unterseite der Flügel. Markant und namensgebend ist ihr unter dem Kinn beginnendes schwarzes Halsband, das zum Nacken etwas schmaler zuläuft und rosa ausläuft. Der rote, papageienförmige Schnabel wird zur Spitze leicht schwarz. Die Füße sind grüngrau. Weiblichen Halsbandsittichen fehlt der schwarze Strich zum Auge und Halsband. Die Lebenserwartung der Halsbandsittiche liegt bei zirka 20 Jahren.

Unser Fazit

Das Sozialverhalten der Halsbandsittiche ist leider schwer zu beobachten, da Sie meist hoch oben in den Bäumen sitzen. Unser Tipp, macht euch die Mühe, nehmt ein Fernglas und beobachtet sie einmal. Ihr werdet sehen, wie sie sich gegenseitig mit Ihren Schnäbeln kraulen, oder die Männchen die Weibchen füttern. Wir haben die kleinen Racker in unser Herz geschlossen.